Sofortige Unterstützung und Familiennachzug für syrische Kinder nach Brandkatastrophe im Flüchtlingslager Zaatari gefordert
Bei einem verheerenden Brand im Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien sind eine syrische Mutter und drei ihrer kleinen Kinder – Sidra, Qasem und Esam – tragisch ums Leben gekommen. Der Vater, Zeyad Al Zouabi, war vor zwei Monaten nach Deutschland geflüchtet und lebt derzeit in einer Asylunterkunft in Bamberg, Bayern. Die beiden älteren Kinder, Anas (9 Jahre) und Mohammad (8 Jahre), überlebten die Katastrophe, da sie sich zur Zeit des Brandes in der Schule befanden. Nun sind die beiden Kinder allein im Lager zurückgeblieben und auf dringende Hilfe angewiesen.
„Das Schicksal dieser Familie, insbesondere der Kinder, ist erschütternd. Nach einem so tragischen Verlust muss der Nachzug zu ihrem Vater schnellstmöglich ermöglicht werden,“ fordert die bayerische Landessprecherin der Linken, Kathrin Flach Gomez. „Die Kinder brauchen dringend Stabilität und familiären Rückhalt, den nur ihr Vater ihnen bieten kann. Hier ist unverzügliches Handeln gefragt.“
Aus der schrecklichen Situation ergeben sich vier Forderungen, denen sich Die Linke zusammen mit Organisationen und Personen aus der Zivilgesellschaft anschließt:
- Sofortige Initiierung des Nachzugsverfahrens: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) muss in enger Zusammenarbeit mit den jordanischen Behörden eine schnelle Lösung finden, um Anas und Mohammad sicher und so bald wie möglich zu ihrem Vater nach Deutschland zu bringen.
- Humanitäres Visum als schnelle Lösung: Die deutsche Außenministerin und die Bundesinnenministerin müssen sich dafür einsetzen, dass die beiden verbleibenden Kinder humanitäre Visa erhalten. Hierbei ist eine enge Zusammenarbeit mit der deutschen Botschaft in Amman und den jordanischen Behörden erforderlich.
- Dringliche Prüfung des Falls durch bayerische Behörden: Das bayerische Innenministerium sollte sicherstellen, dass alle rechtlichen Voraussetzungen für die sofortige Familienzusammenführung erfüllt werden und gegebenenfalls Ausnahmeregelungen anstoßen.
- Unterstützung durch das UN-Flüchtlingshilfswerk und lokale Organisationen: In Anbetracht der Tragödie muss das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) verstärkt psychosoziale Unterstützung für die Kinder gewährleisten und die logistische Unterstützung für ihren sicheren Transfer nach Deutschland sicherstellen.
Zum Hintergrund:
Das Flüchtlingslager Zaatari ist mit rund 80.000 syrischen Geflüchteten das größte im Nahen Osten und beherbergt Menschen, die vor dem seit 13 Jahren andauernden Krieg geflohen sind. Der Krieg hat Tausende Familien wie die Al Zouabis entwurzelt und zu unerträglichem Leid geführt.
„Die Tragödie der Familie Al Zouabi zeigt eindrücklich, wie dringend humanitäre Hilfe benötigt wird. Deutschland darf nicht zögern, hier Verantwortung zu übernehmen,“ betont Kathrin Flach Gomez.
Die Linke Bayern appelliert eindringlich an die Verantwortlichen, dem verzweifelten Ruf von Zeyad Al Zouabi zu folgen und ihm die Möglichkeit zu geben, für seine Kinder da zu sein. Nur so kann die Familie in dieser schwierigen Zeit zusammengeführt werden.